Skabies (Krätze)

Skabies (auch Krätze genannt) ist eine parasitäre Hauterkrankung, die durch den Befall mit der Krätzmilbe verursacht wird. Die Übertragung erfolgt hauptsächlich durch engen Körperkontakt. Die Krankheit verläuft in der Regel mild und ist gut behandelbar.

Erreger und Übertragung

Skabies ist eine parasitäre Hauterkrankung, welche durch die Krätzmilbe (Sarcoptes scabiei var. hominis) hervorgerufen wird. Krätzmilben sind Spinnentiere, die feine, tunnelförmige Gänge in die Hornschicht der Haut graben und dort ihre Eier ablegen. Nach 2-3 Tagen schlüpfen die Larven, welche an die Hautoberfläche wandern und nach 2-3 Wochen selber geschlechtsreif sind. Die weiblichen Milben können in der Haut 30-60 Tage überleben. Die Krätzmilben werden durch engen Hautkontakt von Mensch zu Mensch übertragen (z. B. beim Schlafen in einem gemeinsamen Bett, bei direktem Körperkontakt oder beim Geschlechtsverkehr). Die Übertragung kann ebenfalls durch Wäsche, Kleidung und Decken erfolgen. Die Krätzmilbe kann ausserhalb des menschlichen Körpers nur wenige Tage überleben.

Krankheitsbild

Bei der Erstinfektion mit Krätzmilben treten Symptome nach 3-6 Wochen auf, bei nachfolgenden Infektionen bereits nach wenigen Tagen. Die Erkrankung beginnt häufig mit heftigem Juckreiz, vor allem nachts bei Bettwärme. An der Haut zeigen sich kleine Papeln, Papulovesikel oder Pusteln, einzeln oder in Gruppen. Bevorzugte Körperstellen sind Zwischenfingerräume, Handgelenke, Achseln, Brustwarzen, Ellenbogen, Leisten, Genitalregion und Knöchelbereich. Bei Säuglingen und Kleinkindern können auch Kopf und Gesicht betroffen sein. Bei immunsupprimierten Patientinnen und Patienten kann es zur Scabies crustosa (auch Scabies norvegica genannt) führen. Komplikationen treten vor allem durch bakterielle Superinfektionen auf.

Verbreitung und Häufigkeit

Skabies ist weltweit verbreitet. Sie betrifft alle Altersgruppen und sozioökonomischen Gruppen. Gemäss der Weltgesundheitsorganisation sind etwa 200 Millionen Menschen jederzeit betroffen. Skabies kann sich unter beengten Verhältnissen, wo Personen über längere Zeit zusammenleben, betreut oder medizinisch versorgt werden, leicht verbreiten. Hierzu zählen z. B. Kindertagesstätten, sozialmedizinische Institutionen, Asylzentren oder Gefängnisse, aus welchen regelmässig von Ausbrüchen berichtet wird. Diese treten vor allem in der kalten Jahreszeit auf, was mit intensiverem Körperkontakt im Winter zusammenhängen könnte. Die Krankheit ist nicht meldepflichtig, Ausbrüche werden situativ bedingt gemeldet. Deshalb fehlen epidemiologische Kennzahlen. Häufungen von Fällen sind dem kantonsärztlichen Dienst zu melden, welcher allfällige Massnahmen zur Begrenzung der Übertragungen in der betroffenen Einrichtung ergreifen kann.

Vorbeugung

Die Vermeidung von längerem Körperkontakt mit Skabies-Erkrankten ist entscheidend, um das Risiko einer Ansteckung zu senken.

Die erkrankten Personen, enge Kontaktpersonen (auch ohne Symptome) wie z. B. Familienmitglieder, Personen, die im gleichen Zimmer oder Bereich wohnen, Sexualpartner und Sexualpartnerinnen müssen unter Beachtung der Kontraindikationen unbedingt zeitgleich behandelt werden.

Die Hygienemassnahmen betreffend die Umgebung (Gegenstände, Wäsche, Räumlichkeiten) sollten bei jeder Behandlung rechtzeitig durchgeführt werden.

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Letzte Änderung 29.04.2024

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