Die Strahlung, die bei einer radiologischen Untersuchung oder Behandlung angewendet wird, verursacht nicht in allen Organen und Geweben die gleiche Wirkung.
Körperzellen, die sich schnell teilen, sind empfindlicher für Strahlenwirkungen als solche, die sich langsam teilen. Dieser Effekt wird in der Strahlentherapie genutzt.
Auch bei Kindern teilen sich die Zellen schneller als bei Erwachsenen. Deshalb wird bei Kindern die Indikation zur Anwendung ionisierender Strahlung besonders sorgfältig geprüft.
Darüber hinaus wird bei der Berechnung einer effektiven Dosis bzw. Organdosis immer auch die Empfindlichkeit des Gewebes berücksichtigt. Hierfür werden für bestimmte Organe festgelegte Faktoren zur Berechnung herangezogen. Diese Werte wurden in der Publikation Nr. 103 der ICRP (Internationale Kommission für Strahlenschutz) veröffentlicht.
Daraus kann man die Strahlenempfindlichkeit von Geweben und Organen ablesen:
- Am empfindlichsten sind rotes (= blutbildendes) Knochenmark, Mundschleimhaut, Magen, Gallenblase, Bauchspeicheldrüse, Dünndarm, Dickdarm, Brust, Thymusdrüse, Atemwege inkl. Lunge, Herz, Nieren, Nebennieren, Milz, Lymphknoten, Muskelgewebe sowie die Prostata bei Männern bzw. Gebärmutter/Gebärmutterhals bei Frauen.
- Etwas weniger empfindlich sind die Keimdrüsen (Eierstöcke und Hoden).
- Noch etwas weniger empfindlich sind Schilddrüse, Speiseröhre, Leber und Blase.
- Am wenigsten strahlenempfindlich sind Gehirn, Speicheldrüsen, Knochenoberflächen und die Haut.
Wir sehen also: Bekanntlich sind die Keimdrüsen sehr strahlenempfindlich. Entgegen der landläufigen Meinung ist aber der Darm sehr viel strahlenempfindlicher als das Gehirn.
Letzte Änderung 17.01.2024
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