Noroviren sind Durchfallerreger. Die Übertragung erfolgt über den Mund oder die Nase. Erkrankte leiden an schwallartigem Erbrechen und starkem Durchfall. Noroviren sind weltweit verbreitet. Es gibt keine Medikamente bzw. Impfungen zur Vorbeugung.
Erreger und Übertragung
Noroviren sind für die Mehrzahl der nicht bakteriell bedingten Durchfälle verantwortlich. Da sie sehr infektiös sind (10 bis 100 Viren genügen für eine Übertragung), kommt es überall dort zu gehäuftem Krankheitsauftreten, wo Menschen auf engem Raum zusammenleben. Dies ist insbesondere in Familien, Heimen, Spitälern, Kasernen, Kreuzfahrtschiffen und Kindergärten der Fall. Die Übertragung erfolgt über den Mund, durch Kontakt mit der Haut (z. B. verunreinigte Hände) bzw. mit Objekten (z. B. kontaminierte Türfallen), durch Inhalation der in der Luft schwebenden feinen Tröpfchen (z. B. nach Erbrechen) oder durch Konsum von verunreinigten Lebensmitteln bzw. Wasser. Noroviren sind sehr resistent gegen Umwelteinflüsse (z. B. gegen Temperaturschwankungen) und können auf verunreinigten Flächen mehr als 12 Tage lang ansteckend bleiben.
Krankheitsbild
Die Krankheit bricht in der Regel 12 bis 48 Stunden nach der Ansteckung aus; meist abrupt mit oft schwallartigem Erbrechen, starkem Durchfall und häufig begleitet von Bauch-, Muskel- und Kopfschmerzen. Vereinzelt kommt noch Fieber dazu. Nach zwei bis drei Tagen ist die Krankheit überwunden. Als Behandlung ist vor allem auf genügend Flüssigkeitszufuhr zu achten.
Verbreitung und Häufigkeit
Noroviren sind weltweit verbreitet. In Europa treten Infektionen vor allem in den Wintermonaten auf, sie können aber über das ganze Jahr durch Import aus anderen Regionen der Welt ausgelöst werden. In der Schweiz erkranken pro Jahr schätzungsweise 400'000 Menschen an einem durch Noroviren verursachten Brechdurchfall. Das Meldesystem des Bundesamts für Gesundheit erfasst nur Häufungen von Erkrankungen, wie z. B. von Norovirus-Erkrankungen. Einzelne Erkrankungen sind hingegen nicht meldepflichtig.
Vorbeugung
Eine Impfung oder Medikamente stehen nicht zur Verfügung. Wichtig ist eine gute Händehygiene, nämlich gründliches Waschen mit Seife, insbe-sondere nach jedem Toilettengang. Ausserdem sollten Gegenstände und Oberflächen, die mit Stuhl oder Erbrochenem in Kontakt gekommen sind, gereinigt und anschliessend desinfiziert werden, z. B. durch verdünntes Javelwasser (0,1 Prozent). Die handelsübliche Javel-Lösung für den Haushaltsgebrauch weist eine Konzentration von 2,5 Prozent auf und muss auf 0,1 Prozent verdünnt werden (2½ dl der Originallösung mit 6 l Wasser mischen). Erkrankte Personen sollten keine Mahlzeiten zubereiten. Sind sie in gefährdeten Institutionen tätig (Altersheime, Spitäler, Gastronomie, Schulen), sollten erkrankte Personen auch nach Abklingen der Symptome mindestens zwei bis drei Tage der Arbeit fernbleiben und weiterhin auf gute Hygiene achten.
Letzte Änderung 11.09.2024
Kontakt
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