Erreger und Übertragung
Cholera ist eine Durchfallerkrankung, verursacht durch das Bakterium Vibrio cholerae. Dieses bildet im Darm ein Gift (Choleratoxin), das Durchfall auslöst und zu grossem Flüssigkeitsverlust führen kann. Die Ansteckung erfolgt meistens durch Trinkwasser, welches mit Fäkalien oder Erbrochenem von erkrankten Personen verschmutzt ist, oder durch den Verzehr verunreinigter Lebensmittel. Vor allem Reisende können sich eine Cholera-Infektion in warmen Ländern mit niedrigen Hygienestandards zuziehen.
Krankheitsbild
Wegen der kurzen Inkubationszeit von nur ein bis drei Tagen können Reisende in betroffenen Gebieten zum Teil von der Krankheit überrascht werden. Die meisten (ca. 85 Prozent) Cholera-Infektionen verlaufen allerdings milde, viele auch ohne Symptome. In schweren Fällen kommt es zu wässrigen Durchfällen mit starkem Flüssigkeitsverlust, manchmal begleitet von Erbrechen. Unbehandelt können Flüssigkeits- und Salzverlust innert Stunden zu einem Kreislaufkollaps, Muskelkrämpfen und in schweren Fällen bis zum Schock und Tod führen. Durch sofortige Zufuhr von Wasser- und Salzlösungen lässt sich die Sterblichkeit auf unter 1 Prozent senken. Rasches Handeln ist vor allem bei Säuglingen und älteren Menschen geboten.
Verbreitung und Häufigkeit
Nach Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) treten weltweit jährlich drei bis fünf Millionen Cholera-Fälle auf, wovon 100 000 bis 120 000 tödlich enden. In den Industrieländern gibt es jedoch nur vereinzelt importierte Erkrankungen, so auch in der Schweiz. Dem Bundesamt für Gesundheit werden in der Regel nur selten Fälle von Reisenden gemeldet.
Vorbeugung
Vorbeugen lässt sich der Cholera relativ einfach durch die altbekannte Reiseregel «Cook it, boil it, peel it or forget it!» («Koch es, siede es, schäl es oder vergiss es»). Das bedeutet, in Gebieten, in denen die Cholera verbreitet ist, nur abgekochtes oder chemisch behandeltes Wasser zu verwenden (auch zum Zähneputzen), nur gut gekochte Speisen zu essen, Früchte selber zu schälen, auf Eiswürfel zu verzichten und regelmässig die Hände zu waschen. Eine Impfung bietet lediglich beschränkten Schutz. Es empfiehlt sich, für den Notfall Rehydratationssalze mitzunehmen, die oral eingenommen werden können (in der Apotheke erhältlich).
Weitere Informationen zur weltweiten Verbreitung und Vorbeugung der Krankheit erhalten Sie bei Ihrem Hausarzt / Ihrer Hausärztin oder einem Facharzt / einer Fachärztin für Reisemedizin.