Anthrax / Milzbrand

Anthrax

Milzbrand wird durch sehr beständige die Sporen des Bakteriums Bacillus anthracis übertragen. Die vom Bakterium produzierten Toxine töten Körperzellen und können zum Tod führen.

Erreger und Übertragung

Milzbrand (Anthrax) ist eine Erkrankung von Huftieren, die durch das Bakterium Bacillus anthracis verursacht wird. Dieses bildet äusserst resistente Sporen, die bei günstigen Bedingungen mehrere Jahrzehnte in der Umwelt überleben können. Menschen stecken sich durch Berühren von erkrankten Tieren oder verseuchtem Material wie Fleisch, Wolle, Tierhaaren und Knochenmehl an. Eine Infektion ist auch durch das Einatmen von Bakteriensporen oder durch den Verzehr von rohem Fleisch angesteckter Tiere möglich. Von Mensch zu Mensch findet keine Übertragung statt.

Krankheitsbild

Bei direktem Kontakt der Haut mit infektiösem Material dringt das Bakterium über kleinste Verletzungen ein und führt in der Folge zu einem Hautmilzbrand – der weltweit häufigsten Form von Anthrax. Ohne Antibiotikatherapie entsteht eine Blutvergiftung, die in 5 bis 20 Prozent der Fälle zum Tod führt. Wird der Erreger eingeatmet, kommt es zum meist tödlich verlaufenden Lungenmilzbrand. Der Verzehr von verseuchten Speisen kann zum seltenen Darmmilzbrand führen; vor allem in Regionen, in denen lebensmittelhygienische Vorschriften und Massnahmen fehlen oder nicht eingehalten werden.

Verbreitung und Häufigkeit

Anthrax ist beim Menschen eine seltene, aber schwere Krankheit. Sie tritt vorwiegend bei Tieren in landwirtschaftlichen Regionen auf, unter anderem in Süd- und Zentralamerika, Süd- und Osteuropa, Asien, Afrika, der Karibik und dem Mittleren Osten. Der letzte Fall von Hautmilzbrand in der Schweiz, bei der sich die betroffene Person die Infektion im Inland zugezogen hatte, datiert von 1991. Eine weitere Erkrankung hierzulande wurde 2014 diagnostiziert; es handelte sich dabei jedoch um einen aus der Türkei importierten Fall.

Vorbeugung

In der Schweiz ist kein Impfstoff gegen Anthrax verfügbar. Bei längeren Aufenthalten in betroffenen Regionen kann man einer Ansteckung vorbeugen, indem man Kontakte mit erkrankten Tieren vermeidet.

Aufgrund des verbreiteten Vorkommens, der geringen Bakterienmenge, welche es für eine Ansteckung braucht, und des schweren Krankheitsbilds besteht das Risiko, dass Bacillus anthracis als biologische Waffe oder zu Terrorzwecken eingesetzt wird. Allerdings setzt dies eine hochtechnologische Bearbeitung der Anthrax-Sporen voraus. In den USA wurden im Jahr 2001 Milzbranderreger im Rahmen von terroristischen Anschlägen per Briefpost versandt. Seither sind auch in der Schweiz öfters verdächtige Briefe untersucht worden. Es handelte sich aber in allen Fällen um harmlose Substanzen.

Letzte Änderung 06.11.2023

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