Neue LOVE LIFE-Kampagne

Bern, 25.4.2024 – Introductory remarks by Anne Lévy, Director of the FOPH, at the FOPH press conference on the new LOVE LIFE campaign to protect against sexually transmitted infections – check against delivery.

Geschätzte Damen und Herren

Wir möchten Sie heute über das Nationale Programm «Stopp HIV, Hepatitis B, Hepatitis C-Virus und sexuell übertragene Infektionen» – kurz NAPS – informieren. Und ihnen die neue «LOVE LIFE»-Kampagne vorstellen.

Der Bundesrat hat das Nationale Programm (NAPS) letzten November verabschiedet. Es orientiert sich an den Zielen der WHO. Bis 2030 soll es in der Schweiz keine neuen Übertragungen von HIV und Hepatitis-Infektionen mehr geben. Und die Verbreitung von anderen sexuell übertragenen Infektionen soll sinken.

Damit wollen wir persönliches Leid und hohe Krankheitskosten verhindern und die sexuelle Gesundheit der Bevölkerung stärken.


En adoptant le nouveau programme national en novembre dernier, le Conseil fédéral s’est fixé des objectifs ambitieux, qui rejoignent ceux de l’Organisation mondiale de la santé: D’ici à 2030, le VIH et les hépatites B et C ne se transmettront plus en Suisse, et l’incidence des autres infections sexuellement transmissible aura diminué.

La Suisse a fait office de pionnière dans la prévention du VIH et des hépatites virales. Elle a déjà beaucoup accompli. Mais nous n’avons pas encore atteint notre objectif: on observe toujours plusieurs centaines de transmissions chaque année. Pour les autres infections sexuellement transmissibles, le nombre de déclarations a augmenté jusqu’ il y a 5 ans, puis s’est stabilisé.


Dank der Pionierarbeit der Schweiz bei der Prävention von HIV und viraler Hepatitis wurde viel erreicht. Es gibt aber immer noch mehrere Hundert Infektionen pro Jahr. Zudem haben Meldungen zu anderen sexuell übertragbaren Krankheiten bis vor fünf Jahren zugenommen und sind seither auf diesem Niveau geblieben. Es ist daher sinnvoll, den bereits eingeschlagenen Weg weiterzugehen. Damit wir Ansteckungen möglichst vermeiden können.

Die sexuelle Gesundheit betrifft alle. Eine der Massnahmen des neuen Programms ist daher: Unsere Bevölkerung gut zu informieren und zu sensibilisieren. Das erfolgt mit der neuen «LOVE LIFE»-Kampagne. Sie informiert über die Risiken und Schutzmöglichkeiten bei sexuellen Kontakten.

Die neue «LOVE LIFE»-Kampagne baut auf den bisherigen Erfolgen bei der Präventionsarbeit der Schweiz auf. Sie informiert die Bevölkerung über die Risiken und Schutzmöglichkeiten und fokussiert auf einfache, klare Handlungsempfehlungen. Und sie berücksichtigt, dass es je nach Person unterschiedliche Risiken gibt, sich anzustecken.

Zur Kampagne gehört der neu entwickelte «Safer Sex»-Check, mit stärkerem Fokus auf die individualisierte Situation: Er ermöglicht es, personalisierte Schutz- und Testempfehlungen zu bekommen. Darin eingeschlossen sind alle sexuell übertragbaren Infektionen.

Das Kondom bleibt wichtig. Steht aber nicht mehr im Zentrum, weil es nicht gegen alle sexuell übertragbaren Infektionen so zuverlässig schützt wie gegen HIV.

Für junge Menschen kann der «Safer Sex»-Check daher beispielsweise auch die Impfung gegen eine Infektion mit den Humanen Papillom-Viren empfehlen (HPV-Impfung). Er gibt den Nutzerinnen und Nutzern zudem ganz praktische Hinweise zu Beratungs- und Testangeboten in ihrer Nähe an.


Le préservatif reste important. Cependant, comme il n’est pas aussi fiable contre certaines infections que contre le VIH, il n’est donc plus au cœur de la campagne.

Le nouveau «safer sex»-check, qui fait partie de la campagne, se concentre sur les situations individuelles: il formule des recommandations personnalisées de protection et de tests et aborde toutes les infections sexuellement transmissibles.

Le nouveau «safer sex»-check est un outil interactif qui constitue le cœur du site d’information lovelife.ch actuel.


Die überarbeitete Website lovelife.ch bietet eine Übersicht über die Risiken und Symptome der sexuell übertragbaren Infektionen, die unterschiedlichen Möglichkeiten, wie man sich gegen eine Übertragung schützen kann und sie informiert darüber, wann man sich testen lassen sollte.

Und lovelife.ch hilft weiter: Mit Links zu Beratungs- und Teststellen, an die man sich bei Bedarf wenden kann. Damit ist lovelive.ch die Anlaufstelle für gesicherte Informationen zu Safer-Sex und sexuell übertragbaren Infektionen.

Die neue LOVE LIFE-Kampagne fokussiert auf Schutz- und Testmöglichkeiten gegen alle sexuell übertragbaren Infektionskrankheiten. Die Botschaft ist einfach: «Mach deinen Safer-Sex-Check». Dann ist man «Ready!» für den Sex. Bereit sein für eine sexuelle Begegnung bedeutet: sich mit dem Safer-Sex-Check vorgängig über adäquate Schutzempfehlungen zu informieren.

Denn: sexuelle Gesundheit geht uns alle etwas an.

Die Kampagne wurde zusammen mit weiteren Partnern wie der Aids-Hilfe Schweiz erarbeitet. Sie startet heute, am 25. April 2024, mit der angepassten Website mitsamt dem neu entwickelten «Safer Sex»-Check. Morgen kommen Videos im Online und Infos auf Online-Plattformen dazu – und ab Montag Plakate in grösseren Städten.

Die Präventionskampagne richtet sich in diesem Jahr an die gesamte Bevölkerung, im kommenden Jahr spezifisch an Gruppen mit erhöhten Risiken. Die Sujets knüpfen an unterschiedliche Situationen an. Damit wollen wir die Breite der Bevölkerung ansprechen. Dreh- und Angelpunkt ist – wie erwähnt – die Informations-Webseite: lovelife.ch. Dort sind hilfreiche Informationen gebündelt und man kann dort nahtlos zum «Safer Sex-Check übergehen. Indem man draufklickt, einige Fragen beantwortet und dann entsprechende Empfehlungen aus den Bereichen Schutz, Impfen und Testen erhält.


La campagne démarre dès aujourd’hui. Le site Internet remanié et le nouveau safer sex check y occupent une place centrale. Des vidéos et des informations sur les plateformes en ligne arriveront demain. Les clips tiennent compte des changements sociétaux. Ils capturent donc plusieurs situations différentes.

Enfin, dès lundi, des affiches fleuriront dans les grandes villes du pays.

Cette année, la campagne s’adresse à toute la population. L’année prochaine, elle se concentrera sur les groupes particulièrement exposés.


Zu den Videos: Auch da gibt es – den gesellschaftlichen Veränderungen entsprechend – verschiedene Sujets. Wir zeigen Ihnen nun gern je ein Video auf Deutsch, Französisch und Italienisch. Die Videos werden online eingesetzt.

Die Sensibilisierung der Bevölkerung bezweckt, sexuell übertragbare Infektionen und deren Verbreitung möglichst zu vermeiden. Denn: Sexuell übertragbare Infektionen können schwere Folgen haben. Bei HIV sind das mögliche Langzeit-Komplikationen und zum Teil lebenslange und teure medikamentöse Behandlungen. Bei anderen sexuell übertragbaren Infektions-Krankheiten kann es ebenfalls zu Langzeit-Komplikationen kommen.

Darum bezieht sich das neue Programm auf alle sexuell übertragbaren Infektionen. Und setzt auf eine breite Palette von Schutz-, Test-, Beratungs- und Behandlungsmöglichkeiten.

Die Kampagne trägt dazu bei, die sexuelle Gesundheit der Bevölkerung zu stärken.

Das ist wichtig. Denn: sexuelle Gesundheit betrifft uns alle.

Vielen Dank.

Ebenfalls Teil der Medienkonferenz waren Ausführungen zur epidemiologischen Lage in der Schweiz durch Barbara Jakopp, Oberärztin mbF Infektiologie Kantonsspital Aarau, Mitglied Eidgenössische Kommission für Fragen zu sexuell übertragbaren Infektionen (EKSI) und Vorstandsmitglied Aids-Hilfe Schweiz (AHS).

Sowie Erläuterungen zum Nationalen Programm «Stop HIV, Hepatitis B, Hepatitis C-Virus und sexuell übertragene Infektionen» durch Parham Sendi, Leiter Abteilung Übertragbare Krankheiten, Bundesamt für Gesundheit.

Weiterführende Themen

National programme (NAPS): Stop HIV, hepatitis B and C viruses and sexually transmitted infections

The idea is that by 2030, there should be no more transmissions of HIV, hepatitis B and C in Switzerland. There is also to be a reduction in the number of other sexually transmitted infections. Information on the new NAPS programme can be found here.

Sexually transmitted infections

Here you can find out everything you need to know about HIV/AIDS and other sexually transmitted infections. How are they transmitted? How can you avoid infection? Where can you get counselling and testing?

Last modification 02.05.2024

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