Hantavirus-Infektionen

Hanta_Fieber

Hantaviren kommen in kleinen Nagetieren, wie z.B. Mäusen vor. Die Infektion erfolgt durch Bisse, Kontakt mit Tieren und Einatmen von kontaminiertem Staub. Vorbeugend wird empfohlen, den Kontakt mit Nagetieren und deren Exkrementen zu vermeiden.

Erreger und Übertragung

Hantaviren gehören zu den Erregern viraler hämorrhagischer Fieber. Sie sind nach dem koreanischen Grenzfluss Hantaan benannt, wo während des Koreakriegs (1950-1953) mehr als 3000 Soldaten nach einer Infektion schwer erkrankten. Die Übertragung auf den Menschen findet durch infizierte Nagetiere statt (z. B. Mäuse oder Ratten), welche das Virus über Speichel, Urin und Kot ausscheiden. Eine Ansteckung kann durch Nagetierbisse, Kontakt mit Nagern oder deren Ausscheidungen sowie das Einatmen von kontaminiertem Staub erfolgen.

Es gibt eine Vielzahl von Hantavirus-Typen, die sich bezüglich Verbreitung und Krankheitsbild unterscheiden. Eine Übertragung von Mensch zu Mensch wurde einzig bei einem äusserst seltenen Virus-Typ beschrieben.

Krankheitsbild

Die Infektion verläuft in der Mehrheit der Fälle unbemerkt. Treten Symptome auf, führt sie in Abhängigkeit vom Virus-Typ zu verschieden schweren Krankheitsbildern bis hin zu fieberhaften Verläufen mit massiver Blutungsneigung (hämorrhagisches Fieber). Die Erkrankung beginnt meist mit plötzlich einsetzendem hohem Fieber, das über drei bis vier Tage anhält. Es wird begleitet von unspezifischen, grippeähnlichen Symptomen wie Kopf-, Bauch- und Muskelschmerzen.

Der Zeitraum zwischen Infektion und ersten klinischen Symptomen ist variabel und beträgt in der Regel ein bis fünf Wochen. Wirksame Medikamente gegen Hantaviren gibt es nicht, die Therapie bleibt auf die Linderung der Symptome beschränkt.

Die in Europa und Asien vorkommenden Hantavirus-Typen führen zu einem hämorrhagischen Fieber mit renalem Syndrom (HFRS), bei dem es zu Nierenfunktionsstörungen bis hin zu akutem Nierenversagen kommen kann. Bei HFRS nehmen 1 bis 15 Prozent der Fälle einen tödlichen Verlauf. Die in Nord- und Südamerika existierenden Typen verursachen das hämorrhagische Fieber mit pulmonalem Syndrom (HCPS oder HPS), Lungenödemen und akutem Lungenversagen als mögliche Komplikationen. Bis zu 50 Prozent dieser Fälle enden mit dem Tod der Betroffenen.

Verbreitung und Häufigkeit

Hantaviren kommen weltweit vor. Seit 2000 werden in Europa jährlich gegen 3000 Fälle registriert, wobei die Schweiz kaum betroffen ist. Die meisten Fälle im europäischen Raum weisen Deutschland, Finnland, Österreich und Slowenien auf. In Deutschland variieren die jährlichen Zahlen stark. Im Schnitt wird die Krankheit dort bei etwa 230 Personen registriert. 2012 kam es aber zu einem grösseren Ausbruch mit gegen 3000 Erkrankten. Schwere Krankheitsverläufe mit lebensbedrohlichen Blutungen sind in Europa äusserst selten.

Vorbeugung

Gegen Hantaviren gibt es keine Impfung. Die einzige Vorbeugung besteht darin, den Kontakt zu Nagetieren und deren Ausscheidungen zu meiden.

Weitere Informationen zur weltweiten Verbreitung und Vorbeugung der Krankheit erhalten Sie bei Ihrem Hausarzt/Ihrer Hausärztin oder einem Facharzt/einer Fachärztin für Reisemedizin (siehe Link HealthyTravel).

Zahlen zu Hantavirus-Infektion, VHF

Datendetails zu Hanta

Entwicklung der wöchentlichen Fallzahlen auf der Basis des obligatorischen Meldesystems, welches aufgrund von Meldungen der Ärzte erstellt wird.

Wöchentliche Fallzahlen

Basis: obligatorisches Meldesystem

Letzte Änderung 03.03.2024

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