Chemikalien und Infertilität

Chemikalien und Infertilität

Verringerte Fruchtbarkeit beim Menschen

Die Spermienqualität verringert sich mehr und mehr beim Menschen, und Störungen der Fruchtbarkeit bei Tieren wurden beobachtet. Verschiedene Ursachen, einschliesslich der Belastung durch Chemikalien, können diese Infertilität erklären.

Immer mehr Paare bleiben ungewollt kinderlos. Die Fortpflanzungsfähigkeit nahm in den letzten Jahrzehnten auch bei gewissen Wildtieren ab. Schuld daran sind höchstwahrscheinlich Chemikalien, die ihren Lebensraum belasteten. Die sogenannten hormonaktiven Stoffe können nämlich das Hormonsystem der Tiere stören und die Fortpflanzung beeinträchtigen. Ein solcher Zusammenhang wurde zumindest im Labor eindeutig nachgewiesen. Damit stellt sich natürlich die Frage, ob solche Umweltchemikalien auch für den Rückgang der Fruchtbarkeit beim Menschen verantwortlich sind.

Verschiedene Faktoren können dazu beitragen, dass die ungewollte Kinderlosigkeit von Paaren zunimmt. So haben sich im Vergleich zu früher viele Lebensgewohnheiten geändert. Die Mütter werden immer älter, und die Fruchtbarkeit nimmt bekanntlich mit dem Alter der Mutter ab. Auch psychische Belastungen, Stress, falsche Ernährungsgewohnheiten, Genussmittelkonsum oder Drogenmissbrauch nehmen zu und können sich negativ auf die Fruchtbarkeit auswirken. Ausserdem hat sich die Spermienkonzentration der Männer in den letzten zwanzig Jahren halbiert, und gleichzeitig nehmen Fehlbildungen der männlichen Geschlechtsorgane zu. Ob Umweltchemikalien für diese Entwicklungen und für den Rückgang der menschlichen Fruchtbarkeit verantwortlich sind, wird gegenwärtig intensiv erforscht. Aber gerade die Tatsache, dass unzählige Faktoren involviert sind, erschwert den Forschern die Arbeit. Es wird zu einer grossen Herausforderung, einen
ursächlichen Zusammenhang zwischen einem einzelnen Schadstoff und dem Rückgang der menschlichen Fruchtbarkeit dereinst nachweisen zu können.

Letzte Änderung 21.08.2023

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